Rückblick ONLINE.mobil LABs
Und plötzlich stand die Welt Kopf. Statt regelmäßig im OPEN.mobil LAB in der Seestadt Aspern im Austausch mit Bewohner*innen zu sein, gemeinsam mit unterschiedlichen Stakeholder Mobilität wie sie ist und wie sein kann unter die Lupe zu nehmen oder auf der Universität der Forschung und Lehre nachzugehen und an unterschiedlichen Orten, sei es in Wien oder anderswo, an Vernetzungstreffen teilzunehmen – hieß es für das gesamte aspern.mobil LAB: Home-office! Veranstaltungen wurden abgesagt, das OPEN.mobil LAB auf weiteres zugesperrt. Social bzw. physical distancing – eine sehr sinnvolle Maßnahme, um die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen.
Aber wer auf dem Kopf steht, sieht die Welt aus einem anderen Blickwinkel und dadurch ergeben sich neue Chancen! Daher fand das OPEN.mobil LAB von Anfang April bis Ende Juni im virtuellen Raum statt. Zu unterschiedlichen Themen diskutierten wir gemeinsam mit Bewohner*innen, Kolleg*innen des aspern.mobil LABs und externen ExpertInnen im ONLINE.mobil LAB. Durch das Zusammentreffen im virtuellen Raum konnten Personen unabhängig von ihren geographischen Distanzen teilnehmen.
In den ersten Ausgaben des ONLINE.mobil LABs standen COVID-19 und was das für unsere Mobilität bedeutet klar im Fokus. Durch das Home-Office und die Schließung zahlreicher Geschäfte und Lokale verkürzte sich der Bewegungsradius für viele Menschen schlagartig und auch die Fortbewegungsart änderte sich entsprechend. Viele bewegten sich zu Fuß. Abstand heißt noch immer eine der wichtigsten Verhaltensregeln um die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen. Dennoch sind viele Gehsteige in Wien nicht breit genug und noch dazu in Gegenden wo der Anteil der COVID-19 Risikogruppe an der Bevölkerung vergleichsweise hoch ist, wie Forscher*innen der TU auch illustrierten (mehr dazu -> ONLINE.mobil LAB #2). Ein definitives Highlight war das ONLINE.mobil LAB #3 wo wir zusammen mit Michael Cik, Forscher an der TU Graz und Co-Founder von Invenium und Fabian Fischer, Experte für Critical Data Studies an der TU Wien das Spannungsfeld diskutierten: COVID-19 und das Tracking von Bewegungsdaten. Wie weit darf die offizielle Hand in der Kontrolle und Überwachung der Bevölkerung gehen, um genau jene in dieser Krisen-Zeit zu schützen? Bewältigung der Krise zum Preis des Datenschutzes?
In den weiteren Ausgaben des ONLINE.mobil LABs widmeten wir uns der vielseitigen Arbeit des aspern.mobil LABs. Wir starteten mit dem Mobilitätspanel im ONLINE.mobil LAB #4. Unsere Kollegin Julia Dorner berichtete uns von den ersten Ergebnissen den Mobilitätspanels aus dem Jahr 2019 und den Neuerungen für die zweite Phase. Zum einen wurde die App zur Erhebung der Daten mit Hilfe des Feedbacks der Bewohner*innen überarbeitet und erstrahlt jetzt nicht nur in neuem Gewand sondern ist auch wesentlich intuitiver zu bedienen. Eine weitere Neuheit ist, dass alle Bewohner*innen der Seestadt eingeladen sind teilzunehmen und ihre Mobilität dank der App auch ihr ganzes Jahr über beobachten können. ONLINE.mobil LAB #5 widmete sich unseren mobilen Sensorboxen. Unsere Kollegen Michael Habiger und Gerfried Mikusch gewährten uns einen Sneak Peak in Bezug auf das zukünftige Design der mobilen Sensorboxen und gaben einen spannenden Einblick in den bisherigen Prozess. Im Gegenzug erhielten sie erste Feedbacks aus der Forschungscommunity! Seit Juli 2020 läuft die Testphase der Prototypen in der Seestadt. Weiter ging es mit dem ONLINE.mobil LAB #6, dass sich um den auto.Bus in der Seestadt Aspern drehte. Mit Peter Fröhlich vom AIT Austrian Institute of Technology führten wir ein spannendes Gespräch über autonomes Fahren und die Erfahrungen mit dem auto.Bus in der Seestadt. Dabei unterstrich er wie wichtig die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, die den auto.Bus verwendet, für die Weiterentwicklung und Verbesserung ist. Falls Sie bereits mit dem auto.Bus gefahren sind, dann füllen Sie bitte diese Umfrage aus und helfen Sie mit den auto.Bus benutzerfreundlicher zu machen. Den Abschluss unserer ONLINE.mobil LABs vor der Sommerpause machte das Projekt Walk&Feel. Im ONLINE.mobil LAB #7 berichtete unsere Kollegin Dörrzapf von den Ergebnissen des Projekts Walk&Feel und darüber wie wichtig es ist mehr Daten über die Emotionen und den Stress, den Fußgänger*innen ausgesetzt sind zu sammeln, um die Infrastruktur entsprechend für die nachhaltigste Mobilitätsform verbessern zu können. So kann der Einsatz von Humansensorik Planungsprozesse bereichern. Letztes Jahr wurden in diesem Zusammenhang Feldtests in der Seestadt Aspern mit Bewohner*innen durchgeführt. Besonders freuten wir uns über den Austausch mit ehemaligen Teilnehmer*innen.
Aufregende Monate liegen hinter uns. Vielen Dank an alle, die uns im ONLINE.mobil LAB besucht haben und ihre Expertise mit der Forschungscommunity geteilt haben.
Über die weitere Entwicklung im Herbst halten wir euch hier sowie per Newsletter und den sozialen Medien auf dem Laufenden.
Wir freuen uns schon sehr auf ein Wiedersehen in der Seestadt und bis dahin wünschen wir euch erstmals einen schönen Sommer!