Mobilität ohne Barrieren mit isOti
Wie kann eine Stadt ihre BewohnerInnen mit unterschiedlichen Bedürfnissen an Mobilität unterstützen? Die Seestadt hat keine Bordsteinkanten aber gibt es dennoch Barrieren die die aktive Mobilität für Alle einschränkt?
isOti intelligent system of tactile information ist eine Plattform zur Umsetzung, Weiterentwicklung und Verbreitung intelligenter Systeme taktiler und akustischer Informationen, also urbane Informationen über den Tast-, Seh- und Gehörsinn.
Angelique Spanoudis, Jan Lauth, Noemi Kiss, Walter Roschnik und Wolfgang Nowak – ExpertInnen aus Kunst und Forschung diskutierten mit SeestädterInnen, Betroffenen und dem aspern.mobil LAB, barrierefreie Leit-, Orientierungs- und Kommunikations-Systeme.
Wir sprachen über unterschiedliche Mobilitätsbarrieren, Anforderungen von StadtnutzerInnen und die richtige Wortwahl wie z.B. Menschen mit Behinderung, Beeinträchtigung oder besonderen Bedürfnissen. Dabei kamen wir aber auf keine wirklich zufriedenstellende und verständliche Lösung und einigten uns auf den Fokus Mobilität für Alle!
Wolfgang Nowak von der Uni Wien teilte seine wissenschaftlichen als auch privaten Erfahrungen mit uns und wir lernten, dass es in Wien viele verschiedene Leitsysteme gibt, diese sehr lückenhaft sind, meist nirgendwohin leiten und es eigentlich keine fixen Normen für die Planung gibt.
Das fortschrittlichste Land bezüglich Leitsystemen sei Japan, die U-bahn das praktischste Verkehrsmittel in Wien und die Durchsage der Ausstiegsrichtung eine große Erleichterung für sehbehinderte Menschen. TeilnehmerInnen konnten selbst an der Teststrecke J12 und der U2 Station Seestadt erfühlen dass erhobene Bodenmarkierungen besser zu erkennen sind als gefräste bzw. in den Boden eingelassene Leitsysteme.
Gemeinsam diskutierten wir wie taktile Beschilderungen in der Stadt im Sinne des sogenannten „Design For All Modells“ einen Mehrwert an Information und Orientierung für Alle – sehend und nicht sehend, bieten könnte. Wie diese Hinweise möglichst intuitiv vermittelt werden sollten und welche Informationen in der Stadt am wichtigsten sind. z.B.: Wege bei Notfällen, Apotheken, Bankomaten, Stiegen und Lifte,…
Als Grundlage sollte im öffentlichen Raum immer die analoge, bauliche Ebene dienen um dann über zusätzliche, digitale Informationen wie z.B. über Smartphone, Beacons oder vielleicht einen Smarten Blindenstock, erweitert zu werden.
Alle waren wir uns einig das die Seestadt als neues Entwicklungsgebiet die Chance bietet hier neue Maßstäbe zu setzen selbstbestimmte Mobilität zu ermöglichen und hoffen zukünftig auf spannende Kooperationen im Sinne einer Mobilität für Alle!
Vielen Dank an das isOti-Team und alle BesucherInnen für diese spannende Diskussion und Stadterkundung!
Mehr Informationen:
Pilotstudie von Wolfgang Nowak zum taktilen Leit- und Orientierungssystem an der Universität Wien